Donnerstag, 14. November 2013
Sozialkompetenzen.. nicht mit uns!!
Nach zahlreichen Bewerbungen und Vorstellungsgesprächen.. wohlgemerkt aus ungekündigter Stellung, ist es sinnvoll einmal festzuhalten. Was erwartet einen Bewerber eigentlich so ?

Oft hört man ja aus den Medien, dass die Bewerber unvorbereitet erscheinen, die Bewerbung übersät mit Rechtschreibfehlern, der einzelne Bewerber völlig desinteressiert ist und so weiter... wirklich übel, was sich so ein Personaler da alles gefallen lassen muß.

Aber was muß sich eigentlich ein Bewerber alles genfallen lassen??

Ganz deutlich gibt es natürlich die Unternehmen, die fast monatlich eine Anzeige in der hiesigen Tageszeitung schalten, wöchentlich in den Online-Stellenbörsen zu finden sind und scheinbar vor lauter Aufträgen nicht wissen, wo Ihnen der Kopf steht. Sinnvoll in so einem Fall ist natürlich, die Köpfe zu erweitern.
Merkwürdig ist jedoch, dass man auf diese Bewerbungen, schickt man denn eine los, überhaupt keine Reaktion bekommt. Keine Absagen, keine Eingangsbestätigungen.. nichts. Vorteilhaft ist es, dass inzwischen fast alle Unternehmen Online-Bewerbungen akzeptieren. so hat man wenigstens kein Geld verschenkt.
Geht man diesem Phänomen jedoch mal auf die Spur, so fällt auf, dass es sich zumeist um größere Firmen des Mittelstandes handelt, welche zwar einen exzellenten Ruf genießen, diesen aber ausschließlich auf der eigenen Firmenhomepage propagieren.

Ich darf die Vermutung äußern, dass es sich hierbei um reine Werbemaßnahmen, anstatt wirklichem Mitarbeiterbedarf handelt.

Es gibt aber noch eine weitere Spezies, und die tritt immer häufiger auf. Diese Firmen machen augenscheinlich erst mal einen ordentlichen Eindruck. Man bekommt eine Eingangsbestätigung auf die Bewerbung, manchmal sogar direkt einen Telefonanruf mit der Einladung zum Vorstellungsgespräch. Wow!! Da ist der ungeübte Bewerber platt, rechnet hin und her.. welches Gehalt kann man verlangen, welche Informationen braucht man über die Firma im Gespräch und und und...

Dann kommt man absolut vorbereitet zu diesem Vorstellungstermin, hält sich an alles, was die Personaler sich ja so wünschen. Man ist vorbereitet, hat sich einige Fragen überlegt, kann deutlich die eigenen Stärken hervorheben und kann auf die Frage der möglichen Schwächen wohlüberlegt und konstruktiv antworten. Das Gegenüber ist begeistert!!
Da hört man Sätze wie : Sie passen wunderbar in das bestehende Team. Ich kann Sie mir sehr gut auf der Position vorstellen! Welchen Fortbildungsbedarf würden Sie denn noch sehen, dann kann man im Vorfeld etwas arrangieren. Und ab wann könnten Sie der Firma zur Verfügung stehen? Wir beabsichtigen ein Probearbeiten, wann passt dies bei Ihnen ?

Oh man.. nun bloß keinen Höhenflug kriegen. Oftmals ist das alles SHOW!

Das Gespräch wird oftmals beendet mit : Wir melden uns Ende der nächsten Woche bei Ihnen!

Der ungeübte Bewerber wartet die nächste Woche ab, und dann noch eine Woche... bis dahin keine Reaktion. Nach ca 2 Wochen darf man als Bewerber ruhig mal nachfragen. Das macht der ungeübte Bewerber natürlich auf freundlichste Art. Daraus resultieren dann Antworten wie folgt :

- Der Herr ( die Frau) XY ist zur Zeit dienstlich unterwegs. Er wird sich morgen bei Ihnen melden. ( Das tut er selbstverständlich nicht).

- Aufgrund des hohen Arbeitsaufkommens haben wir noch keine Entscheidung fällen können. ( die wird aber auch in 4 Wochen noch nicht gefällt sein )

- Die Sekretärin antwortet auf Nachfrage nach dem Ansprechpartner "Oh... den hab ich grad im Büro gesehen ich stelle Sie gern durch.. einen Moment bitte... düdelüüüü düüdelüüüüü.. Rückmeldung der Sekretärin : Oh , da ist kurzfristig ein Meeting einberufen worden.. kann ich etwas ausrichten ??"
(Der gewünschte Rückruf wird nie erfolgen)

Nun sage mir doch mal einer, was sind das für hoch bezahlte Personaler, meist mit ausgewiesenem HR (Human Ressources) Studium, die nicht einmal in der Lage sind, einem Bewerber ( der ja offenbar mal interessant war) eine ordentliche, vernünftige und freundliche Absage zukommen zu lassen.
In Zeiten von Email-Bewerbungen kann man auf dem kürzesten Wege eine ordentliche und angemessene Absage zukommen lassen.

Das sollte doch nicht soo schwer sein.

Auf der anderen Seite ( ja.. auch völlig unvorbereitete Personaler sind mir begegnet) rufe ich alle auf, boykottiert diese Praktiken!!

BOYKOTT!!!!
Bewerbt euch bei Unternehmen, die euch nicht interessieren, verkauft euch gut.. und dann :

- Wenn ihr im Vorstellungsgespräch die Frage stellt, wann ihr mit einer Antwort rechnen könnt, sollte eure Gegenantwort lauten : Das ist gut.. in der Zeit habe ich mich auch entschieden, ob ich in Ihrem Unternehmen arbeiten möchte.

- Wenn der Personaler betont, dass er völlige Hingabe erwartet.. Überstundenbereitschaft vorhanden sein sollte.. dann sollte die Antwort lauten :Nein, das ist mir aus persönlichen und finanziellen Gründen zu Ihren Bedingungen leider nicht möglich.

Zeigt den Personalern, dass es so nicht weiter geht!!
Die Unternehmen beschweren sich, dass sie keine geeigneten Bewerber mehr kriegen?? Welcher Bewerber ist denn schon in der Lage auf Anhieb ein geeignetes Unternehmen zu finden?